Vorentscheidung in Fulda?

Hilpoltstein (bb) – „Das wird ein erstes Finalspiel“. Alexander Möst, Kapitän des Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein, zeigt auf, wohin die Reise des ambitioniert gestarteten mittelfränkischen Bundesliga-Teams gehen kann: nach unten, auf einen Abstiegsplatz, oder nach oben. Nur einen Punkt Vorsprung haben Bindhammer und Co. auf ihren Gegner am Samstag (14 Uhr). Die 2. Mannschaft des Tabellenführers in der 1. Bundesliga, der TTC RöhnSprudel Fulda-Marberzell, will mit einem Heimsieg gegen Hilpoltstein die Abstiegsplätze verlassen.

Natürlich verzerrt der Spielplan ein wenig die tatsächliche Tabellensituation. Fulda hat schon gegen den punktlosen Tabellenletzten ITTC Sachsen Döbeln gespielt, der erst eine Woche später in Hilpoltstein zu Gast ist, während die TV’ler in der Rückrunde zwei knappe Niederlagen gegen starke Gegner (Grünwettersbach und Mühlhausen) einstecken mussten. Und in der Vorrunde hatten die Hessen keine Chance gegen die Bindhammer-Truppe: das 2:9 in Hilpoltstein war heftig. Allerdings gewannen die Hausherren damals sechs von sieben Spielen, die in den entscheidenden fünften Satz gingen – es war knapper, als es den Anschein hatte.

Vorsicht ist also geboten, zumal Fulda noch zwei junge chinesische Asse in der Hinterhand hat. Eines davon, der 17-jährige Lei Wai, kam in der Vorrunde zwar nur in zwei Spielen zum Einsatz, besiegte dabei aber den starken rumänischen Nationalspieler Ovidiu Ionescu (bisher 12:8 Siege vorne). Wenn die Geheimwaffe Lei also hinter seinem eingedeutschten Landsmann Meng, Qing Yu, (11:4, Nr. 7 der deutschen Rangliste) aufläuft, müssen Alexander Flemming (14:8, Nr. 9 der deutschen Rangliste und in der Vorrunde Bezwinger von Meng) sowie Philipp Floritz (7:15, Nr. 20) höllisch aufpassen, dass sie wie in der Vorrunde noch mal drei Punkte gegen die Hessen holen. Und dass auch diesmal wieder drei Doppelsiege am Anfang gelingen, ist zumindest fraglich.

Ab der Nr. 3 allerdings gelten die Gäste als Favorit. Andras Podpinka (16:5) und Tomas Demek (13:8) sollten sich wie in der Vorrunde keine Blöße geben, und Felix Bindhammer (7:12) dürfte seinen deutlichen Formanstieg mit einer deutlichen Revanche gegen Arno Kosler zeigen – wenn der als Ersatzmann überhaupt zum Einsatz kommt. Auch Alexander Möst (7:13) ließ in Grünwettersbach erkennen, dass es wieder aufwärts geht.

Mit einem Sieg in Fulda würden die Hilpoltsteiner jedenfalls die Nerven ihrer vielen Fans schonen, deren Tischtennis-Begeisterung trotz vieler knapper Niederlagen bisher nicht gelitten hat. Und auch die eigenen Nerven könnten eine Beruhigung gebrauchen. Zwei Punkte – und die Angst vor einem Abstiegsplatz wäre für diese Saison gebannt.

 

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