Mit vollem Magen ins Verderben

Hilpoltstein (HK) - Der Traum vom oberen Tabellendrittel in der 2. Tischtennis-Bundesliga Süd lässt sich für den TV Hilpoltstein wohl auch in seiner fünften Zweitliga-Saison nicht erfüllen: Mit einer enttäuschenden 6:9-Niederlage endete gestern die zum Schlüsselspiel ausgerufene Begegnung beim ASV Grünwettersbach.

Am Zeitpunkt des Spielbeginns im Karlsruher Vorort kann es eigentlich nicht gelegen haben. Erst um 14.30 Uhr wurden die ersten Bälle in diesem Mittelfeldduell der 2. Tischtennis-Bundesliga Süd geschlagen. Trotzdem verschlief fast des gesamte Team des TV Hilpoltstein und legte einen fatalen Fehlstart in der Halle am Grünwettersbacher Herrenweg hin: Bereits in den drei Doppeln und den ersten vier Einzeln gerieten Felix Bindhammer und seine Mitstreiter schier uneinholbar mit 1:6 in Rückstand. Ein kaum für möglich gehaltener Kraftakt brachte die Hilpoltsteiner zwischenzeitlich zwar auf 6:7 heran. Doch dann besiegelten zwei Niederlagen in den letzten beiden Einzeln die inzwischen schon siebte knappe Pleite in der insgesamt elften Saisonpartie.

Gut möglich, dass die Hilpoltsteiner Tischtennisspieler dabei auf ein hinterlistiges Manöver hereinfielen. Denn beim gemeinsamen Mittagessen waren die Portionen im Grünwettersbacher Sportheim so groß, dass TV-Abteilungsleiter Bernd Beringer nicht wie sonst die "Hilpoltsteiner Krankheit", sondern schlichtweg zu volle Mägen für die Niederlage verantwortlich machte. Auf alle Fälle erklärte es den katastrophalen Fehlstart, als nur Tomas Demek und Felix Bindhammer gegen das Dreierdoppel der Gastgeber punkteten. Als dann Philipp Floritz, Alexander Flemming und Tomas Demek in den ersten drei Einzeln nur einen einzigen Satz gewannen, war Bernd Beringer kurz davor, aus der Halle zu flüchten.

Andras PodpinkaDoch der TV-Manager wollte die Hoffnung in seine Mannschaft noch nicht aufgeben. Auch nicht, als der im bisherigen Saisonverlauf so starke Andras Podpinka bei einer 2:1- Satzführung selbst einen 5:0- Vorsprung im vierten Durchgang verspielte und anschließend auch den fünften Satz gegen den eigentlich schon geschlagenen Björn Baum verlor. Immerhin kamen die Hilpoltsteiner zum Ende des ersten Einzeldurchgangs mit den beiden Erfolgen von Alexander Möst und Felix Bindhammer wenigstens auf 3:6 heran. Wer weiß, wohin die Aufholjagd der Gäste noch geführt hätte, wenn Alexander Flemming in der Spitzenpartie gegen den walisischen Nationalspieler Adam Robertson seinen 4:0-Vorsprung nach einer 2:1-Satzführung nicht verspielt, sondern tatsächlich ins Ziel gebracht hätte.

Jedenfalls hätten die Hilpoltsteiner mit einem Sieg von Flemming sogar noch in Führung gehen können, weil erst Philipp Floritz seinen Fünfsatzsieg aus der Vorrunde gegen den ehemaligen deutschen Vizemeister Yang Lei wiederholte und dann sowohl Andras Podpinka als auch Tomas Demek sehr kurzen Prozess mit ihren zweiten Einzelgegnern machten. Doch so schnell die Hilpoltsteiner Hoffnungen aufgekeimt waren, so schnell waren sie auch wieder dahin: Weder Felix Bindhammer noch Alexander Möst konnten das TV-Team wenigstens noch ins Schlussdoppel retten, wobei Felix Bindhammer seine eindeutig beste Saisonleistung mit einigen vergebenen Satzbällen entscheidend schmälerte.

ASV Grünwettersbach - TV Hilpoltstein 6:9 – Robertson/Erlandsen - Floritz/Möst 11:4, 11:8, 11:7, Lei/Sekinger - Flemming/Podpinka 11:7, 7:11, 12:10, 12:10, Baum/Miszewski - Demek/Bindhammer 6:11, 9:11, 6:11, Robertson - Floritz 12:10, 11:7, 11:9, Lei - Flemming 11:6, 11:5, 5:11, 11:9, Erlandsen - Demek 11:5, 11:5, 11:8, Baum - Podpinka 11:9, 11:13, 8:11, 12:10, 11:8, Miszewski - Möst 9:11, 2:11, 11:8, 7:11, Sekinger - Bindhammer 11:8, 11:9, 8:11, 9:11, 9:11, Robertson - Flemming 11:9, 8:11, 9:11, 11:8, 11:9, Lei - Floritz 8:11, 12:10, 11:7, 7:11, 8:11, Erlandsen - Podpinka 5:11, 10:12, 3:11, Baum - Demek 7:11, 9:11, 5:11, Miszewski - Bindhammer 7:11, 11:7, 11:8, 13:11, Sekinger - Möst 11:5, 11:8, 12:14, 11:4.

Bericht von Jochen Münch, Hilpoltsteiner Kurier

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