Hilpoltstein (mu) – Heute Abend um 19 Uhr ist die fünfwöchige Winterpause der Hilpoltsteiner Tischtennisspieler Vergangenheit, mit dem Heimspiel gegen den Tabellendritten SpVgg Effeltrich wird die Rückserie der laufenden Saison in der Tischtennis-Bayernliga Nord der Herren eingeläutet.
Die Gastgeber haben sich ambitionierte Pläne für die Rückrunde gesetzt, wollen sie doch mit aller Macht den derzeitigen achten Tabellenplatz verteidigen, da er nach momentanem Stand die Zugehörigkeit zur Bayernliga für eine weitere Saison sichern würde. Dass dies nicht einfach werden wird, darüber ist sich die Truppe um Mannschaftskapitän Tobias Mulack einig, schließlich fällt kein Team leistungsmäßig ab und ist jeder Punktgewinn das Resultat harter Arbeit. Dass sich mit Regenstauf auch ein direkter Konkurrent zur Rückrunde mit einem neuen Akteur fürs mittlere Paarkreuz verstärkt hat, macht die Aufgabe sicherlich nicht leichter.
Dennoch liegt man mit zwei Siegen und drei Unentschieden derzeit bei sieben Punkten und ist nicht unzufrieden mit dem Erreichten, wenngleich ein paar Pünktchen mehr auf dem Konto die häufig strapazierten Nerven etwas beruhigen und ein kleines Polster im Abstiegskampf schaffen würden. Dass diese zusätzlichen Punktgewinne teils etwas leichtfertig verpasst wurden, belegt ein Blick auf die Ergebnisse: mit zwei knappen 5:9-Niederlagen sowie zwei noch engeren 6:9-Pleiten, bei denen man häufig erst gegen Ende der Begegnung auf die Verliererstraße geriet, hatte man gleich eine Handvoll Begegnungen, in denen man mögliche zusätzliche Punktgewinne verpasste.
Dennoch gehen die Burgstädter optimistisch in die Rückrunde, hat man doch bis auf ganz wenige Ausnahmen gute Leistungen abgeliefert. Wenn man es jetzt noch schafft, dass möglichst viele TV-Akteure zur gleichen Zeit einen guten Tag erwischen, dann werden die für den Klassenerhalt nötigen Punkte sicherlich bald eingefahren werden – am Potential wird es sicherlich nicht liegen.
Dass dieses deutlich höher ist als in den vergangenen Spielzeiten, ist zu einem großen Teil der Verdienst der beiden Neuzugänge vor der Saison. Mit Péter Petrovics, den die TV-Truppe am ersten Spieltag zum ersten Mal zu sehen bekam, hatte man quasi die Katze im Sack gekauft – und dabei offensichtlich nicht daneben gegriffen: der sympathische Ungar, der binnen kürzester Zeit auch menschlich voll integriert war, zeigte sich nur im ersten Auftritt verständlicherweise etwas nervös. Doch ab dem zweiten Spieltag bekamen seine Mannschaftskollegen den wahren Péter Petrovics zu sehen, der auf beachtliche 13:7 Siege im immens starken Spitzenpaarkreuz kommt. Auch ein noch besseres Ergebnis war bei ein paar vermeidbaren Niederlagen durchaus möglich.
Nicht minder beachtlich schlägt sich in dieser Saison der nach vorne gerückte erst 16jährige Manuel Hoffmann: alle sogenannten Experten hatten vor Saisonbeginn erwartet, dass dies eine ganz bittere Halbserie für den Neumarkter Gymnasiasten werden würde – mit erstaunlich abgeklärtem Spiel und tollen 10:10 Siegen strafte er alle Kritiker Lügen. Dass man auch mit dem zweiten Neuzugang im TV-Trikot, Christian Maag ein glückliches Händchen haben würde, daran hatte vor der Saison ohnehin keiner gezweifelt. Der trainingsfleißige Linkshänder, seit einigen Jahren bereits regelmäßiger Trainingsgast in Hilpoltstein, passt menschlich wunderbar in das Bayernligasextett und konnte auch spielerisch auf Anhieb überzeugen. Sein vor der Saison angepeiltes ausgeglichenes Ergebnis verpasste er mit 9:10 Siegen nur haarscharf. Wenn der 16jährige Ex-Gunzenhausener sein enormes Potential zukünftig noch etwas konstanter abrufen kann, dann wird er sicherlich bald noch erfolgreicher agieren. Besonders seine brachiale Vorhand und seine unbekümmerten Auftritte im Schlussdoppel bereiteten seinen Mannschaftskollegen viel Freude.
Neu an seiner Seite in der Mitte wird in der Rückserie Florian Seitz aufschlagen, der mit seinen starken Leistungen im hinteren Paarkreuz (9:3) seine bislang nicht ganz so erfolgreichen Auftritte in der Mitte (1:5) überkompensierte. Rainer Frisch gewann im zweiten Paarkreuz zwei seiner zwölf Duelle und muss aufgrund der Quotientenregelung nun im dritten Paarkreuz aufschlagen, wo er sicherlich wieder zum gewohnt souveränen Punktelieferanten werden wird. Dort teilt er sich weiterhin einen Platz mit dem kampfstarken Noppenspezialisten Uli Eckert, der bislang sehr stark agierte, aber gleich eine ganze Reihe erstklassiger Cracks vor sich hatte (2:5). An Frischs oder Eckerts Seite wird weiterhin Kapitän Tobias Mulack agieren, der sein Noppenexperiment vor der Saison wieder beendet hat und meist sehr gefällig spielte. Wenn er nicht in mindestens der Hälfte aller Duelle klare Führungen verspielt hätte, würde er noch deutlich besser stehen als 6:8. Und auch in den Doppeln gibt es noch reichlich Verbesserungspotential, in denen bislang vor allem Hoffmann/Maag (9:4) und Seitz/Frisch (3:3) überzeugten.
Dass heute Abend allerdings schon mit dem Punktesammeln in der zweiten Halbserie begonnen werden kann, ist trotz des überraschenden 9:6-Erfolgs in Effeltrich im Hinspiel sehr unwahrscheinlich, hatten damals doch zwei gegnerische Akteure verletzt passen müssen. Nominell ist der oberfränkische Gast deutlich besser aufgestellt: Hartmann/Rattassep sind vorne sicherlich noch am ehesten in Reichweite, aber auch schwer zu schlagen. In der Mitte dürfte jeder Einzelsieg gegen Ali Kider/Büttner ähnlich schwer zu erringen sein wie im hinteren Paarkreuz gegen Wolf/Kalb. Letztgenannter hat in der Hinrunde überhaupt kein Spiel verloren.
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