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Finale Furioso in der Stadthalle – Hilpoltstein vor historischem Meistercoup

Hilpoltstein (fs) - Die Bühne ist bereitet, das Kribbeln spürbar: Am Samstag, den 29. März, um 14:00 Uhr empfängt der TV Hilpoltstein in seinem letzten Heimspiel der Saison den TTC indeland Jülich. Es ist das Duell Erster gegen Dritter – ein echtes Spitzenspiel im Kampf um die Meisterschaft der 2. Tischtennis-Bundesliga. Mit einem Sieg könnte sich Hilpoltstein zum ersten Mal in seiner 20-jährigen Bundesligazugehörigkeit zum Meister der starken 2. Liga krönen. Dies wäre ein historischer Erfolg für den Kleinstadtverein am Rothsee, der sich in dieser Saison so bravurös gegen schier übermächtige Gegner behauptet hat.

Mit beeindruckender Konstanz marschiert das TV-Quartett um Mannschaftskapitän Alexander Flemming durch die Saison. Nach der Herbstmeisterschaft im Dezember und in der Rückrunde noch gänzlich verlustpunktfrei bedeuten die 24:6 Punkte nach 15 Spielen die sensationelle Tabellenführung und einen kleinen, aber wertvollen Vorsprung von vier Minuspunkten auf den TTC Jülich. Auch wenn sich der TTC Fortuna Passau zwischenzeitlich aufgrund der seinerseits bereits 17 absolvierten Spiele auf Tabellenplatz zwei vorgeschoben hat, ist klar: Passau kann Hilpoltstein nicht mehr einholen. Nur Jülich und der Tabellenvierte FSV Mainz 05 könnten den TV – rein rechnerisch – noch abfangen. Und die Mannschaft aus der Burgstadt weiß: Noch ist nichts entschieden.

Ein Punktgewinn gegen Jülich – also ein 5:5-Unentschieden – würde reichen, um Passau endgültig hinter sich zu lassen, doch die Konkurrenz aus Mainz und Jülich selbst lauert noch im Windschatten. Beide Teams haben wie Hilpoltstein noch drei Partien vor sich und könnten in der Theorie noch gleichziehen.

Deshalb ist das Heimspiel gegen Jülich weit mehr als eine Momentaufnahme im Tabellenrennen. Es ist ein Schlüsselspiel, ein sportlicher Showdown – und für Hilpoltstein der erste von drei Matchbällen zur Meisterschaft. Mit einem Sieg würde sich der TV nicht nur für eine grandiose Saison belohnen, sondern auch vorzeitig den Titel sichern – und das vor eigenem Publikum!

Doch der Gegner reist mit breiter Brust an. Der TTC indeland Jülich steht mit 20:10 Punkten auf Rang drei und verfügt über eine enorm ausgeglichene, junge Mannschaft. Besonders die Brüder Robin und Laurens Devos sind in dieser Saison Garanten für starke Leistungen und bringen internationale Erfahrung in die Stadthalle. Beide liefen bereits vielfach für das belgische Nationalteam auf – und Laurens Devos ist zudem mehrfacher und amtierender Paralympics-Sieger. Kein Wunder, dass sie mit 19:11 (Robin) und 19:9 Siegen (Laurens) zu den stärksten Akteuren des vorderen Paarkreuzes zählen. Dazu kommen die jungen Niederländer Kas van Oost, der mit hoher Konstanz punktet (16:9), und Barry Berben, der trotz durchwachsener Bilanz (5:16) jederzeit für Überraschungen sorgen kann. Das Quartett von Trainerlegende Miro Broda hat sich mit mutigem Offensivspiel ganz vorne in der Tabelle festgesetzt – und wird in der Stadthalle nichts zu verschenken haben.

Dem stellt sich ein TV Hilpoltstein entgegen, der in dieser Saison mehr als nur sportliche Klasse gezeigt hat. Mit dem Spanier Juan Perez (16:6) und dem St. Petersburger Petr Fedotov (14:10) verfügen die Mittelfranken über zwei absolute Leistungsträger im vorderen Paarkreuz. Dazu kommt die Routine und Cleverness vom in der Rückrunde bislang ungeschlagenen Kapitän Alexander Flemming, die Aufbruchsstimmung rund um Matthias Danzer sowie der 21-jährige Taiwaner Li Yan Jun, der punktuell im oberen Paarkreuz eingesetzt wurde und sich dort als wichtige Verstärkung erwies.

„Wir wissen um unsere einmalige Chance, und wir gehen mit Vorfreude und positiver Energie an die Aufgabe heran“, gibt sich Kapitän Flemming kämpferisch. „Wir wollen nicht rechnen – wir wollen gewinnen. Und das am liebsten gemeinsam mit unseren Fans feiern.“
In jedem Fall wird der TV Hilpoltstein dank der Unterstützung der lokalen Brauerei seine treuen Zuschauer im Anschluss an das letzte Heimspiel der Saison auf ein Getränk einladen.

Am Samstag geht es also um mehr als zwei Punkte. Es geht um eine Saison, die in die Vereinsgeschichte eingehen könnte. Es geht um Emotion, Zusammenhalt – und vielleicht sogar um den ganz großen Triumph. Die Stadthalle wird kochen – und wer dabei sein will, sollte sich diesen Tischtennis-Leckerbissen nicht entgehen lassen.
Spielbeginn ist um 14:00 Uhr – wer Tischtennis liebt, wird es lieben!