„Einen Platz im gesicherten Mittelfeld“ hatte Hilpoltsteins Pressesprecher Florian Seitz als Ziel ausgegeben. Dass Spitzenpositionen wie in den beiden vergangenen Jahren ohne Andy Pereira, der im Vorjahr noch die Liga gerockt hatte, in dieser Saison außerhalb der Reichweite sind, war von vornherein klar, doch das neuformierte Team mit Alexander Flemming, Petr Fedotov, Juan Perez und Matthias Danzer schlug sich ausgesprochen gut. Starke Auftritte wie gegen Jüllich und auch Velbert standen schwächere Spiele wie gegen Berlin oder auch Hohenstein gegenüber. „Unter dem Strich sind wir mit der Vorrunde sehr zufrieden“, resümierte ein gelöster Hilpoltsteins Abteilungsleiter Robert Nachtrab
Die Stärken und Schwächen der Hilpoltsteiner wurden beim Aufsteiger aus dem Niederbergischen Land noch einmal exemplarisch sichtbar. In gewisser Weise verlief die Partie symptomatisch für die Vorrunde.
Als einzige echte Baustelle erwiesen sich die neu formierten Doppel mit Juan Perez und Petr Fedotov sowie Alexander Flemming und Matthias Danzer, die mit ihren Bilanzen von 4:4 bzw. 3:4 noch Luft nach oben haben. Auch in Velbert hielten Danzer / Flemming mit einem sehr knappen 3:2-Erfolg die Gelbschwarzen im Spiel. Dafür läuft es in den Einzeln prächtig.
Beginnen wir mit Alexander Flemming, Hilpoltsteins Mannschaftskapitän, der in seine 15. Saison für die Burgstädter geht. Abteilungsleiter Ulrich Eckert hatte auf Flemmings „siebten Frühling“ gehofft und wurde nicht enttäuscht. Der Mann, der auch mit 36 Jahren kein sportliches Verfallsdatum zu kennen scheint, überzeugte mit einer eindrucksvollen Bilanz von 9:7 Siegen. Großes Kino.
Noch besser steht Petr Fedotov. da. Der 25-jährige Russe - für Andy Pereira ins vordere Paarkreuz nach-gerückt, hat dort mit einer Bilanz von 9:5: alle Erwartungen übertroffen. Ohne die Leistungen seiner Mannschaftskollegen irgendwie schmälern zu wollen - Fedotov ist der Überraschungsmann der Hinrunde, Dass er sich am Sonntag dem starken Slowenen Andrei Putuntica geschlagen geben musste, vermag den ausgezeichneten Gesamteindruck nicht zu schmälern. Dafür wehrte er nervenstark gegen Marips Yingou gleich vier Matchbälle ab und brachte Hilpoltstein nach einem 3:4-Rückstand wieder auf Kurs.
Neu im Team ist Juan Perez Der 21 Jahre junge Neuzugang aus Stuttgart passte menschlich sofort ins Team. als „würde er schon immer bei uns sein“. (Alexander Flemming) Lob aus berufenem Munde also. Sportlich war bis Sonntag noch Luft nach oben. Dann avancierte er mit einem „Break“ gegen den rumänischen Altinternationalen Konstantin Cioti zum Matchwinner. Seine Gesamt-bilanz von 7:5 an Position drei ist aber ausbaufähig.. Ulrich Eckert verhehlt nicht, „dass wir uns nach seinem tollen 20:7 im vorderen Paarkreuz der dritten Liga sogar noch etwas mehr versprochen haben.“ doch er und sein Abteilungsleiterkollege Robert Nachtrab sind zuversichtlich und stärken dem sympathischen Spanier demonstrativ den Rücken: „Er wird sich weiter verbessern, da sind wir sicher.“
Fehlt noch Matthias Danzer, der für den zum Drittligisten Effeltrich gewechselten Hannes Hörmann in die Stammformation aufgerückt ist, Der 19-jährige ist der beste Spieler, den Hilpoltstein jemals aus dem eigenen Nachwuchs hervorgebracht hat. Der WM-Teilnehmer hat sich nach holprigem Auftakt immer besser reingefunden und den Anschluss an die Liga hergestellt. Seine Bilanz von 4:7 an der unangenehmen Position vier, ist so schlecht nicht. „Alles in allem bin ich zufrieden.“ kommentierte der gebürtige Schwabacher. Kann er auch: Danzer hat sich in allen Parametern weiterentwickelt: Seine Präsenz am Tisch ist gestiegen, sein Returnspiel aggressiver, seine „schöpferischen Pausen“ werden immer seltener. Kein Zweifel, das Riesentalent aus der eigenen Kaderschmiede ist auf einem guten Weg! Wenn er weiter an sich arbeitet, werden die Hilpoltsteiner noch viel Freude an ihm haben.