(5.4.2010 - bb) – Nix war’s mit einem Ostergeschenk. Im Gegenteil: Die Zweitligacracks des TV Hilpoltstein bekamen bei ihren beiden Auswärtsspielen über Ostern kräftig einen eingeschenkt. Zweimal mit 9:1 verließen die allerdings ersatzgeschwächten Mittelfranken wie begossene Pudel die schmucken Tischtennishallen in Grenzau und in Weinheim, im Mannschaftsbus herrschte meist betretenes Schweigen.
Grenzau mit Bestbesetzung - Hilpoltstein ohne Podpinka
Den Mantel des Schweigens müsste man auch über die Leistung der sonst so engagierten Bindhammer-Truppe legen. Bei den beiden Tabellennachbarn agierte sie zeitweise wie unter einer Schockstarre. Dass Andras Podpinka, der fleißigste Punktesammler, doch nicht die fast 800 km lange Reise nach Hessen und an die Bergstraße antreten konnte, lag den TV’lern offensichtlich schwer im Magen. Und als sie erfuhren, dass Grenzau im Gegensatz zu den letzten Spielen in absoluter Bestbesetzung antrat, schlotterten ihnen wohl schon vor der Begegnung die Knie.
Lediglich Philipp Floritz wusste in seinem Match gegen den bärenstarken Japaner Kenji Matsudaira zu überzeugen – punkten konnte allerdings auch er nicht. Nur das neu gebildete Spitzendoppel Floritz/Demek gewann ein Spiel – und das auch noch denkbar knapp. Der erstmals eingesetzte Jugendspieler Christian Maag aus der Hilpoltsteiner Bayernliga-Mannschaft hatte bei seinem Bundesliga-Debut noch zu viel Respekt vor den erfahrenen Akteuren auf der anderen Tischseite – seine gute Leistung im Doppel mit Alexander Flemming konnte er im Einzel nicht ganz wiederholen.
Viel enttäuschender als die Niederlage des sichtlich nervösen Christian Maag an dessen 17. Geburtstag war für die eigens aus dem Taunus ins Brexbachtal angereiste Fangruppe des TV jedoch die kämpferische Einstellung der Hilpoltsteiner. Nahezu ohne Gegenwehr ergaben sie sich ihrem Gegner – schon nach zwei Stunden war alles vorbei.
Verletzungsbedingter Komplettausfall des mittleren Paarkreuzes gegen Weinheim
Ähnlich schnell ging’s am Ostersonntag in Weinheim. Deutlich über 100 Zuschauer waren enttäuscht von den Gästen. Die erfuhren erst nach dem Einspielen, also wenige Minuten vor dem Spiel, dass Tomas Demek wegen einer Knieverletzung auch nicht auflaufen konnte, neben dem ohnehin vorgesehenen jungen Hoffnungsträger Manuel Hoffmann musste Christian Maag noch mal ran, Felix Bindhammer und Alexander Möst rückten in die Mitte. Dort waren die beiden Dienstältesten im Hilpoltsteiner Trikot sichtlich überfordert – ohne entsprechendes Training geht halt in der 2. Bundesliga nichts, schon gar nicht in der Mitte. Philipp Floritz war erneut der einzige Hilpoltsteiner, dem man eine sehr gute Leistung attestieren konnte. Also auch hier: Außer Spesen nicht gewesen!
Hilpoltsteiner Fans erwarten Wiedergutmachung beim nächsten Heimspiel
Drei Wochen bleiben den Spielern noch, um sich von den beiden deftigen Schlappen zu erholen, ihre Verletzungen und Krankheiten auszukurieren und ihren offensichtlichen Trainingsrückstand aufzuarbeiten. Zum großen Showdown am 25. April kommt der TSV Gräfelfing in die Burgstadt, die einzige Mannschaft aus der 2. Bundesliga Süd, die das Abenteuer in der 1. Tischtennis-Bundesliga wagen will. Die zahlreichen Fans der Hilpoltsteiner warten auf Wiedergutmachung.
Die Ergebnisse dieses Wochenendes im Einzelnen:
TTC Grenzau II – TV Hilpoltstein 9:1
Matsudaira/Burgis – Flemming/Maag 11:2, 12:10, 12:10; Placek/Michely – Floritz/Demek 7:11, 9:11, 11:8, 11:4, 10:12; Simon/Müller – Bindhammer/Möst 11:3, 6:11, 14:12, 11:5; Matsudaira – Floritz 8:11, 11:3, 11:6, 12:10; Burgis – Flemming 11:9, 11:7, 11:9; Placek – Bindhammer 11:6, 11:8, 11:6; Michely – Demek 14:12, 11:9, 11:7; Müller – Maag 11:6, 11:7, 11:3; Simon – Möst 11:8, 11:9, 11:8; Matsudaira – Flemming 6:11, 11:9, 11:7, 11:4.
TTC Weinheim – TV Hilpoltstein 9:1
Ionescu/Fischer – Bindhammer/Möst 11.9, 11:5, 11:4; Wan/Pätzold – Flemming/Floritz 11:9, 7:11, 11:9, 11:8; Krieger/Klumpp – Hoffmann/Maag 11:3, 11:5, 11:9; Ionescu – Floritz 9:11, 11:3, 3:11, 7:11; Wan – Flemming 11:7, 11:6, 3:11, 11:8; Krieger – Möst 8:11, 7:11, 11:4, 11:4, 11:5; Fischer – Bindhammer 11:8, 11:6, 11:4; Klumpp – Maag 11:8, 8:11, 11:6, 11:6; Pätzold – Hoffmann 11:8, 11:8, 11:3; Ionescu – Flemming 11:6, 5:11, 8:11, 11:8, 11:6.